1919 unterzeichnen Vertreter aus 27 Ländern den Versailler Friedensvertrag. Darunter ist auch der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, der den Verlauf der Verhandlungen auf der Pariser Friedenskonferenz entscheidend mitbestimmt hat. Doch der Friedensvertrag muss vom US-Kongress ratifiziert werden, bevor er für die USA bindend wird. Vor allem im US-Senat gibt es erhebliche Widerstände gegen den Vertrag und insbesondere gegen den damit verbundenen Beitritt zum Völkerbund, der künftig internationale Konflikte schlichten soll. Während Wilson die Vereinigten Staaten als Wächter einer neuen globalen Ordnung sieht, kritisieren viele Senatoren, dass die USA dadurch zu umfangreichen Verpflichtungen auf sich nehmen würden. Wilson reist im Sommer unermüdlich durch die USA, um für den Vertrag zu werben, doch am 26. September erleidet er den ersten einer Reihe von heftigen Schlaganfällen. Gesundheitlich schwer angeschlagen und zu Zugeständnissen ohnehin nicht bereit, gelingt es ihm nicht, den Senat für sein Vorhaben zu gewinnen. Bei Abstimmungen im November 1919 und erneut im März 1920 verweigert der Senat die nötige Zustimmung zum Versailler Vertrag und zum Völkerbund. Damit befinden sich die USA juristisch noch im Kriegszustand mit Deutschland. Erst 1921 schließen die USA mit Deutschland einen Separatfrieden ab: den Berliner Vertrag.
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1920
