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1927

Proteste gegen das Todesurteil für Sacco und Vanzetti

Justizskandal in den USA:
Weltweite Proteste gegen Todesurteil

Im Frühjahr 1920 werden nahe Boston, USA, der Zahlmeister einer Schuhfabrik und ein Wachmann ausgeraubt und ermordet. Zwei stadtbekannte Anarchisten italienischer Herkunft werden daraufhin festgenommen. Bartolomeo Vanzetti, Fischverkäufer, und Nicola Sacco, Arbeiter in einer Schuhfabrik, haben Waffen bei sich getragen und verstricken sich während der Verhöre in Widersprüche. Doch für die Tatzeit haben beide stichhaltige Alibis, und die Indizien der Staatsanwaltschaft sind eher dürftig.

Im Sommer 1921 werden die beiden tatsächlich für schuldig befunden. Die zwei Angeklagten beteuern aber weiterhin ihre Unschuld. Im Laufe der nächsten sechs Jahre bringt die Verteidigung insgesamt acht Revisionsanträge ein, die aber alle vom Richter abgewiesen werden. Schließlich werden Vanzetti und Sacco am 9. April 1927 zum Tode verurteilt. Nach der Urteilsverkündung kommt es weltweit zu Protesten mit Massendemonstrationen, Streiks, Straßenschlachten und sogar Bombenanschlägen. Kritiker werfen der US-Justiz vor, Schuldspruch und Urteil seien politisch und ausländerfeindlich motiviert. Alle Gnadengesuche und Bemühungen um einen neuen Prozess bleiben dennoch ohne Erfolg. In der Nacht vom 22./23. August 1927 werden Vanzetti und Sacco auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. 

Fünfzig Jahre nach der Hinrichtung, im Jahre 1977, werden Sacco und Vanzetti durch den Gouverneur von Massachusetts Michael Dukakis posthum rehabilitiert.

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